BOYKOTTSEITE 
      MONDELĒZ - JACOBS DOUWE EGBERTS - KRAFT HEINZ 
MONDELĒZ     -   Gewinne: 1,6 Mrd. USD (2016)
KRAFT HEINZ -   Gewinne: 3,6 Mrd. USD (2016)

ALTRIA (früher: PHILIP MORRIS) auf dem Weg zum Riesenkonzern:

1985 Übernahme der GENERAL FOODS
1988 Übernahme von KRAFT
1990 Übernahme von JACOBS SUCHARD
2000 Übernahme von NABISCO, Verschmelzung mit KRAFT
2007 KRAFT wird unabhängiges Spin-off
2008 PHILIP MORRIS (jetzt ALTRIA) verkauft seine Anteile an KRAFT
2010 KRAFT kauft CADBURY für 19,5 Milliarden USD
2012 KRAFT FOODS Inc. ändert den Namen und heisst jetzt MONDELĒZ International
2012 KRAFT FOODS Group wird unabhängiges Spin-off
2014 JACOBS DOUWE EGBERTS entsteht aus der Zusammenlegung der Kaffemarken von MONDELĒZ und D.E Master Blenders 1753
2015 KRAFT HEINZ Company entsteht durch die Verschmelzung von KRAFT FOODS Group und HEINZ (Ketchup)

PHILIP MORRIS

Drittgrösster Hersteller von Zigaretten in den USA und Nummer Eins in Deutschland. Philip Morris ist das größte Tabakunternehmen weltweit. Zu dem Konzern gehören Marken wie Marlboro, Benson & Hedges und natürlich Philip Morris. Das amerikanische Unternehmen kontrolliert etwa die Hälfte des US-Tabak-Marktes. Weitere Produkte sind Lebensmittel und Bier.  Philip Morris besitzt auch die MILLER BREWING COMPANY, zweitgrösste Bierbrauerei der Welt. Im Rahmen dieses Boykottaufrufs ist Philipp Morris nicht betroffen.

JACOBS SUCHARD

Kontrolliert seit 1987 10% der jährlich weltweit exportierten Kakaomenge. Durch die Übernahme durch PHILIP MORRIS 1990 entstand der weltweit grösste Produzent von Kaffee und Süsswaren. Seit 1991 ist J.S. bei Kaffee mit 25% Marktanteil deutscher Marktführer. Zu den bekannten Kaffeemarken gehören: JACOBS KRÖNUNG, ONKO und Kaffee HAG. Jacobs Krönung ist somit die Krönung der Aubeutung kaffeeproduzierender Staaten, die für ihren Kaffee "normale" Preise erhalten und keinen Cent mehr...

KRAFT FOODS

Die Raucherklagen in den USA waren sicher ein Hauptgrund, Kraft Foods von Philip Morris abzutrennen - um mit einem unbefleckten Image in der Lebensmittelbranche neu beginnen zu können. Kraft Foods ist dennoch in Verruf geraten, da es zum einen massenhaft gentechnisch verändertes Getreide in ihren Produkten verarbeitet (USA und Australien, nicht in Europa) und zum anderen die Kaffebauern nicht gerecht entlohnt. Fair Trade gibt es bei Kraft Foods nicht.

Kraft Foods ist das zweitgrößte Lebensmittelunternehmen weltweit und inzwischen an die Börse gebracht worden. Der Börsengang des US-Lebensmittelkonzerns war mit einem Volumen von 8,7 Milliarden Dollar der zweitgrößte in der US-Geschichte. Kraft befindet sich derzeit in der Krise. Es wurden 40 Werke geschlossen und 14 Prozent der Belegschaft entlassen. Kraft Foods (Kraft und Jacobs Suchard) sollte vom PHILIP MORRIS (ALTRIA) Konzern herausgelöst werden; allerdings erst, wenn Klagen der Raucher in den USA endgültig geklärt sind. Dies war im März 2007 der Fall; seit dem agiert Kraft Foods wieder als unabhängiges Unternehmen.

Mit einem Jahresumsatz von über 34 Milliarden Dollar gehört Kraft Foods zu den größten Lebensmittelkonzernen der Welt. Das Unternehmen ist in 155 Ländern mit seinen Marken (u.a. Jacobs Kaffee, Milka Schokolade, Philadelphia Frischkäse) vertreten. Am 3. Juli 2007 wurde bekannt, dass Kraft Foods eine Milliarden-Übernahme der Gebäcksparte von Danone plant. Mit der Übernahme der Danone-Kekssparte für 5,3 Milliarden Euro will der US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods seine Stellung als weltgrößter Gebäckhersteller festigen. Der US-Lebensmittel-Riese erhofft sich davon Zugang zu Osteuropa und Wachstum in China. Die Übernahme ist zum Jahresende geplant; vorerst laufen exklusive Verhandlungen. Zu Danones Gebäcksparte gehören neun Werke mit 3000 Mitarbeitern. Mit der Übernahme der Danone Kekse würde Kraft mit Keksen und Snacks jährlich umgerechnet 9,5 Milliarden Euro umsetzen. Danones Gebäcksparte umfasst Marken wie LU, Pim's, Tuc, Prince, Pepito und Mikado sowie lokale Marken wie Bolschewik (Russland), Opavia (Tschechien) und Györi (Ungarn).

Im Oktober 2012, änderte Kraft Foods Inc seinen Namen in Mondelēz International. Kurz danach wurde die Kraft Foods Group (Lebensmittelhandel in Nordamerika) an die Aktionäre veräußert. Bei Kraft Foods Group verblieben unter anderem die Wurstwaren der in den USA beliebten Marke Oscar Mayer, das amerikanische Philadelphia oder auch Kaffee von Maxwell House. Kurz vor der Aufspaltung hat Kraft überdies noch die Nudel- und Fertiggericht-Marke Mirácoli an den Konkurrenten Mars verkauft. Das Portfolio von Mondelēz International umfasst mehrere Milliarden-Dollar-Marken wie Cadbury und Milka Schokolade, Jacobs Kaffee, Toblerone, Nabisco und Oreo Kekse, LU, Tang Getränkepulver, und Trident Zahncreme. Mondelēz International hat einen Jahresumsatz von rund 36 Milliarden US-Dollar und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern.

Mondelēz International und Genfood

Zu Mondelēz bedenklichsten Aktivitäten gehört der weitgehende Einsatz von gentechnisch verändertem Getreiden Problematisch ist zudem, dass Mondelēz kaum Anstrengungen unternimmt um den Lebensstandard der Kaffeebauern zu verbessern. Am 7. Mai 2014 gaben Mondelēz International und das von einem Konsortium unter Führung der Finanzholding Joh. A. Benckiser der deutschen Familie Reimann kontrollierte niederländische Getränkeunternehmen D.E Master Blenders 1753 bekannt, ihre Kaffee-Marken zu einem reinen Kaffeeunternehmen zusammenlegen zu wollen. Von D.E Master Blenders 1753 werden unter anderem die Marken Senseo, Douwe Egberts, L'OR und Pilao eingebracht, von Mondelēz International kommen Marken wie Jacobs, Tassimo, Carte Noire, Gevalia, Kenco und Millicano. Das entstehende Joint Venture, an dem Mondelēz International 49 % hält, heisst Jacobs Douwe Egberts (JDE), hat seinen Sitz in den Niederlanden und wird vom bisherigen Chef von D.E Master Blenders 1753 geführt. Zusammen 7 Mrd. USD (5 Mrd. Euro) Jahresumsatz werden etwa 8 % Weltmarktanteil bedeuten.

Produkte von Kraft (Mondelēz) enthalten in den USA oftmals nicht deklarierte gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und Kraft bekampft aktiv Gesetze zur Kennzeichnung von GVO auf den Produktverpackungen. StarLink Skandal: Als im Herbst 2000 StarLink -- eine nicht für den menschlichen Verzehr freigegebene GVO Getreidesorte -- durch GE Food Alert in Produkten von Kraft gefunden wurde, musste das Unternehmen umgehend Millionen Packungen Tacochips zurückrufen. Um weitere Kontaminationen zu verhindern, stellte Kraft damals seine Produktion von Tacochips auf Weizenkorn um. Kraft verlangte ebenfalls strengere Kontrollen für gentechnisch verändertes Getreide. Dennoch verwendet Kraft weiterhin fragwürdige gentechnisch veränderte Zutaten in vielen anderen Produkten.
Im Jahr 2012 unterstützte Kraft mit 1,950,500 US-Dollar eine politische Kampagne, die unter dem Namen "The Coalition Against The Costly Food Labeling Proposition, sponsored by Farmers and Food Producers" (dt. "Die Koalition gegen verteuernde Produktkennzeichnung von Lebensmitteln, gefördert von Bauern und Nahrungsproduzenten") firmierte. Das eindeutige Ziel dieser Kampagne war es den Gesetzesvorschlag Nr. 37, eine Bürgerinitiative in Kalifornien zur Kennzeichnung von Lebensmitteln mit gentechnisch veränderte Zutaten, zu verhindern. Diese Kampagne hatte zahlreiche Boykottaufrufe gegen Produkte von Kraft zur Folge.

Kraft Heinz Company und Regenwälder

Die Kraft Heinz Company entstand 2015 aus dem Merger von Kraft Foods Group mit der H.J. Heinz Company. Die Kraft Heinz Company hat bisher weder einen Nachhaltigkeitsplan noch weitergehende Verpflichtungen zum Ersatz von Palmöl in ihren Produkten angekündigt. Die Kraft Heinz Company (Unternehmensteil von Kraft Foods der nicht in Mondelēz International überging) kauft zwar kein rohes Palmöl ein, aber die Fette die aus Palmöl gewonnen werden. Diese Palmfette werden von der Kraft Heinz Company hauptsächlich in Malaysien und Indonesien eingekauft. Der von Kraft Heinz Company eingekaufte Anteil beträgt weniger als 0.5% der Weltmarktproduktion. Kraft Heinz Company verlässt sich beim Einkauf ausschliesslich auf die Zertifizierung durch die Organisation "Runder Tisch fur Nachhaltiges Palmöl" (RSPO). Die RSPO Zertifizierung ist bekannt für zahlreiche Schwachstellen. Kraft Heinz Company kontrolliert seine Lieferanten weder im Hinblick auf die Vernichtung von Regenwald und Torfen noch im Hinblick auf die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten. Kraft Heinz Company kündigte an, beginnend mit Januar 2016 nur noch nachhaltig produzierte Palmöl-Produkte mit RSPO-Zertifizierung zu verwenden. 2017 versuchte die Kraft Heinz Company mit einer Offerte von 143 Mrd. USD den Konkurrenten im Nahrunsmittelbereich, Unilever, zu übernehmen, was dieser Konzern jedoch ablehnte.

Die Marken von Mondelēz International, Jacobs Douwe Egberts und Kraft Heinz Company im einzelnen:
 

JACOBS SUCHARD und CADBURY

 
Y ONKO
JACOBS    ("Die Krönung der Ausbeutung")
Y KAFFEE HAG
KABA
Y SUCHARD    (Schokolade)
MILKA   und die lila Kuh...
TOBLERONE
Y LILA PAUSE
DAIM
CADBURY

KRAFT FOODS

 
REIS FIT
PHILADELPHIA
KRAFT Tomaten Ketchup,   MIRACEL WHIP,   KNACK&BACK
KRAFT Sauce,   Dressing
OREO
COTE D'OR Schokolade
Alpen Gold Schokolade
RITZ Crackers
LU Kekse
NABISCO Kekse, Biscuits
MIKADO Schokolade
STIMOROL Kaudragees
TANG Fruchtsaftgetränk, Trinkpulver
TRIDENT Zahncreme
TASSIMO   (Kaffee Pads)
HEINZ   (Ketchup)

KRAFT FOODS NORDIC

 
Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland
ESTRELLA   (Chips, Nüsse, Popcorn)
Y ESTRELLA Tortilla Chips und Dipmix  
TWIST          (Konfekt)
FREIA           (Schokolade)
GEVALIA     (Kaffee) 
Y MAXWELL HOUSE     (Kaffee) 
Y ALI     BLÅ MOCCA     (Kaffee) 
KARAT     (Instantkaffee) 
OBOY     (Kakao, Schokoladenkeks)
Y MAARUD     (Chips)
MARABOU:
ALADDIN  BREJK  CO-CO  DAIM JAPP  M  
MJÖLKCHOKLAD  NOBLESSE  NONSTOP
SCHWEIZER NÖT       
(Schokolade, Pralinen)

gentechnik in lebensmitteln